Der Titel, der mir nicht einfallen wollte…

Für die folgende Geschichte sind mir natürlich einige Titel eingefallen, aber entweder waren sie schon so ausgelutscht, weil sie in dieser oder anderer Form schon benutzt wurden, oder sie waren einfach stinklangweilig.
Wie dem auch sei – hier also diesmal ein Schwank aus meiner Kindheit:
Als meine Eltern nach Deutschland kamen (ich wurde kurz darauf geboren) bekamen sie wie alle Boatingpeople eine Patenfamilie, die ihnen freiwillig half in Deutschland sich zurecht zufinden. Unsere Patenfamilie unterschied sich nicht groß von anderen Familien – Vater, Mutter, Sohn. Das war schon das ganze Rezept. So vergingen ein paar Jahre, in denen ich schnell lernte mit beiden Sprachen umzugehen um somit beide Familien zu verstehen. Ich musste damals drei oder vier Jahre alt sein und mein Patenvater hatte eine Frisur, die damals sehr hipp war. Dadurch, dass er natürlich-gelocktes Haar besaß, hatte er sich einen „Afro“ oder eher doch einen deutschen Wuschelkopf wachsen lassen.
Eines Tages trippelte ich also im Wohnzimmer meiner Patenfamilie herum und er saß wie so oft auf seinem Sessel. Plötzlich entdeckte ich etwas, was meine Aufmerksamkeit nahezu unheimlich auf sich zog. Neugierig näherte ich mich diesem etwas und begutachtete es mit etwas Respekt. Doch nach kurzem Zögern fasste ich meinen ganzen Mut der letzten 3-4 Jahre zusammen und fasste oder betatschte dieses etwas an. *Platsch* meine Hand tätschelte dieses etwas und es machte mir unheimlich Spaß. Nur meinem Paten machte es überhaupt keinen Spaß, denn ich hatte den ersten Ansatz seiner Glatze entdeckt. An dem Tag war er stinksauer auf mich – zumindest wird mir das immer wieder erzählt, da ich mich nicht daran erinnern kann.
Ich weiß auch heute noch, dass er mich liebt, aber ich befürchte, dass er mir diese Entdeckung wohl nie ganz verzeihen wird.


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