Ich liebe es…

Neulich war ich in einem der Restaurants dieser Fast-Food-Kette, die diesen Slogan ja für sich entdeckt hat. Und während ich so lustlos auf dem pappigen Brötchen mit dem Stück irgendwas dazwischen kaute, schweifte mein Blick in der Gegend herum.
Und meine Augen blieben an der „free-refill-Anlage“ hängen. Da kann man seinen Becher mit allerlei Softdrinks und Würfeleis nachfüllen und das mit nur einmal einen Becher bezahlen.
Natürlich gibt es diesen Service schon etwas länger, aber ich will diesen Gedanken mal etwas weiterspinnen um so dem Titel Unfug wieder etwas gerechter zu werden:

Nachdem ich an der Kasse meinen großen Becher (0,5l) gekauft habe, gehe ich schnurstracks zum Refill-Automaten und fülle ihn randvoll mit allen möglichen Sorten von Softdrinks. Die anderen Kunden schauen mich dabei schon etwas verwirrt an. Ihren Blicken kann ich entnehmen, dass sie sich grade vorstellen, wie Apfelschorle gemixt mit Cola (light), Tafelwasser und einem Schuss Bamboocha-Getränk wohl schmeckt. Seelenruhig schlurfe ich in die Richtung eines Sitzplatzes in der Nähe vom Ausgang. Ich setze mich hin, stecke den Strohhalm in die blubbernde und undefinierbare Masse und nehme demonstrativ einen großenSchluck. Mein Gesichtsausdruck sagt alles über diesen Geschmack. Die meisten Zuschauer dieses Spektakels können sich ein Kichern gerade noch verkneifen, doch einige der frühreifen Mädels prusten lautstark los. Die ganze Szenerie tangiert mich natürlich nur peripher und ich stehe mit meinem Becher auf, gehe zur „Müllentsorgung“ und kippe den Rest des Gesöffs in die Ablage, die für Getränkereste gedacht ist und sich über den Tablethalterungen befindet. Doch ein kurzer Gang zum Refill-Automaten und im nu ist mein Becher wieder voll.
Ein anderer Gast im Hause McDs fragt mich plötzlich: „Sagen sie mal, wieso haben sie den Becher denn schon wieder mit allen möglichen Getränken aufgefüllt? Hat ihnen denn die erste Lektion nicht gereicht?“
Und ich antworte kühl und gelassen: „Wieso? Statistisch gesehen war das doch erst ein Versuch. Vielleicht klappt es ja beim zweiten Mal besser.“
Verdutzt lasse ich den Mann stehen, doch ohne Umwege kippe ich das Zeug in den Getränkerestebehälter. Langsam wird auch der Angestellte hinter dem Tresen stutzig: „Entschuldigen sie? Sie können doch nicht einfach ihren Becher auffüllen und dann einfach wegkippen?“
„Klar kann ich das“, antworte ich ihm, „ich habe doch dafür bezahlt.“
„Aber das macht doch keinen Sinn!?“
„Doch, wenn man wissen will, wieviel Fassungsvermögen dieser Restebehälter hat, dann muss man es doch ausmessen, da es ja nicht drauf steht…“

So und jetzt frage ich mich wie ich auf diesen Unfug kommen konnte, wo ich doch weder getrunken noch geraucht habe…?


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Kommentare

Eine Antwort zu „Ich liebe es…“

  1. Tja … sowas fällt halt manchmal auch nüchternen Leuten ein *g* Darin zeigt sich wohl Genie … oder so :)